Wir fordern den Austritt der Pfarrei St. Clara aus dem STS Kleinbasel, um quartierpolitische Neutralität und Unabhängigkeit zu wahren.
Die Pfarrei St. Clara im Kleinbasel ist eine von fünf Seelsorgeräumen der römisch katholischen Kirche in Basel-Stadt, gehört zum Bistum Basel und hat den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft. In den Kirchen der Pfarrei finden neben den Gottesdiensten auf Deutsch auch englische, italienische, kroatische, philippinische, portugiesische und eritreische Gottesdienste statt (Quelle: inforel.ch). Die Heterogenität der Pfarrei zeigt sich beim Besuch einer Messfeier in der St. Clarakirche, wo sich Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten und mannigfacher Herkunft und Lebensrealitäten zur gemeinsamen Feier zusammenfinden. In der Homepage der Pfarrei steht: «Die Kirche steht für eine gute Sache: für die frohe Botschaft von einem Gott, der den Menschen seine Liebe, Barmherzigkeit und Zuwendung entgegenbringt.»
Vor einigen Jahren hat sich die Pfarrei St. Clara dem Stadtteil-Sekretariat Kleinbasel (STS) angeschlossen, dem vor allem Interessensorganisationen des Quartiers angehören und das zum grössten Teil vom Präsidialdepartement finanziert wird. Das STS ist eines von drei städtischen Mitwirkungsformaten, das den Partizipationsartikel der Kantonsverfassung umsetzen soll. Wegen ihrer einseitigen Entwicklung, der Machtverhältnisse und ihrer eigenen politischen Agenda traten in den vergangenen Jahren im Kleinbasel nach und nach zahlreiche grosse Gesellschaften, Quartiervereine und Parteien aus. Nach negativen Pressemeldungen und einer Interpellation im Grossen Rat rügte Regierungspräsident Cramer im November 2024 die fehlende Ausgewogenheit des STS und kündigte ein Eingreifen an. Unter den politischen Machtverhältnissen in Basel und weil Finanzhilfen des Kantons im Spiel sind, ist eine baldige Verbesserung ungewiss.
Unsere Pfarrei besitzt keine Strukturen der Beteiligung ihrer Gläubigen in Stadtentwicklungsfragen, ja die meisten gewöhnlichen Kirchenmitglieder wissen nicht einmal, dass es ein STS gibt und dass ihrer Pfarrei für oder gegen Mitwirkungsanträge oder Eingaben votiert. Die Kirche ist eine sinnstiftende und spirituelle Organisation, keine Akteurin der Quartierentwicklung. Mit Rücksicht auf die Pluralität der Kirchenmitglieder und weil wir nicht wollen, dass sich quartierpolitische Auseinandersetzungen in die Pfarrei einschleichen, beantragen wir den Austritt der Pfarrei St. Clara aus dem STS Kleinbasel.
Pfarreimitgliedern, die sich in der Quartierentwicklung engagieren wollen, steht die Möglichkeit offen, sich in einem Pfarreiverein zu organisieren und sich dem Mitwirkungsformat anzuschliessen. Diese Petition ist vor allem an die Mitglieder der röm.-kath. Pfarrei St. Clara / Seelsorgeraum Kleinbasel (ehem. Pfarreien St. Joseph / St. Michael / St. Christopherus) gerichtet. Für alle anderen steht die Petition an die RKK offen.
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Eine Antwort
Warum „inklusiv“?
Im Kontext der Petition „Inklusive Kirche“ bedeutet der Begriff, dass alle Gläubigen – unabhängig von Herkunft, Bildung, Lebensumständen oder politischer Orientierung – in der Pfarrei willkommen sind und sich zugehörig fühlen können. Eine „exklusive Kirche“ hingegen orientiert sich an der weltanschaulichen Mehrheit und positioniert sich politisch entsprechend. Während Inklusion Vielfalt stärkt, fördert Exklusivität Anpassung und Konformismus.